Old but Gold – Junge Erwachsene verbringen ein verlängertes Wochenende in Poppenbüll

Die Reise beginnt in Oese, Horneburg und Grasberg, vor uns liegen ungefähr 230 Kilometer. In den Bullis sitzen junge Erwachsene aus den Kirchenkreisen Bremervörde-Zeven, Buxtehude und Osterholz-Scharmbeck, die sich auf eine Auszeit aus dem Alltag freuen.

Nach stockendem Verkehr treffen wir gegen 19 Uhr in der Alten Schule Poppenbüll ein, ein supergemütliches, kleines Freizeithaus, das mit viel Liebe von Nicoletta und ihrer Familie geführt wird. Bei frischer Kürbissuppe kommen wir miteinander ins Gespräch: Wer bist du, wie geht es dir, worauf freust du dich?

Egal ob Abwasch, Hilfe in der Küche, offene Ohren teilen – es geht von Anfang an so unkompliziert, als wenn wir schon lange zusammen unterwegs wären. Und irgendwie sind wir das auch: Wir sind junge Erwachsene, die aus unterschiedlichen Kontexten, aber mit ähnlichen Fragen und Bedürfnissen aufeinandertreffen. Am Abend teilen wir mehr von uns: Vor allem Süßes! Anhand der Lieblingssüßigkeit stellen wir uns in Ruhe vor und gleiten sanft in unser, zugegeben eher unbequemes Wochenendthema: „Schöner scheitern!“

Die Andacht von Christian eröffnet das Thema – die starken Emotionen im Raum zeigen: Das Thema hat Gewicht. Wir sprechen viel miteinander, hören uns gegenseitig zu. Thematisch knüpfen wir hier am Samstag an, wir lernen Petrus in seinen verschiedenen Rollen kennen und bringen ihn eigenen Lebenserfahrungen in Verbindung: Wer spricht mir Mut zu? Wer hat mir schon gesagt „Das schaffst du eh nicht?“ Wer darf mir etwas sagen? Wem vertraue ich, wer vertraut mir? Die Bibelarbeit ist intensiv, das Vertrauen im Raum ist groß, die Wertschätzung füreinander spürbar. Das freut uns! Schließlich sind wir keine 24 Stunden miteinander unterwegs.

Am Nachmittag brauchen wir Abstand von allem Schweren. Wir lassen uns am Strand durchpusten und genießen norddeutsches Grau in all seinen Facetten. Nach dem Abendessen treffen sich die Schafe, um den Kriminalfall rund um ihren Schäfer zu lösen. Mit Erfolg! Für eine kurze Zeit in eine andere Rolle schlüpfen tut gut. Der Abend endet entspannt.

Der letzte ganze Tag steht unter dem Motto Selbstreflexion. Für alle Teilnehmenden gibt es Umschläge mit Gedankenimpulsen, Reflexionsfragen und der Einladung, tiefer in bestimmte Songtexte einzutauchen. Es ergeben sich immer wieder intensive Gespräche unter den Teilnehmenden, beim Spaziergang am Strand. Es fühlt sich so an, als darf alles auf den Tisch gepackt werden, was im Alltag gut verstaut wird: Verlusterfahrungen, Wut, Zukunftsängste, Krankheit. Wir können keine Lösungen anbieten. Wir können zuhören und von einem Gott erzählen, der in all diesen Situationen nicht von der Seite weicht. Die gemeinsame Runde Spike Ball verschafft uns frische Luft.

Zurück im Zuhause auf Zeit steigen wir eine intensive Diskussion ein: Wie ist es eigentlich mit der Schuld – wer vergibt mir, wem bin ich Vergebung schuldig? Gibt es Situationen in meinem Leben, in den Vergebung (noch) nicht möglich ist? Ein Gleichnis aus dem Neuen Testament fordert uns heraus, der Raum ist lebendig und alle sind mit Herz und Hirn dabei – richtig oder falsch gibt es nicht.

Zum Abend macht sich langsam Abschiedsstimmung breit. Man ist sich sicher: Die Freizeit an der Nordsee war schön, wir wollen das wiederholen. Die Teilnehmenden verabreden sich untereinander, die nächsten Termine für gemeinsame Gottesdienste und die Reihe „Geist und Genuss“ werden geteilt. „Geist und Genuss“ ist entstanden aus dem Wunsch, etwas Wohltuendes, Genüssliches, mit dem Glauben in der eigenen Lebenswirklichkeit in Bezug zu setzen und startet im Dezember. Die Gemeinschaft scheint zu einer nachhaltigen Gruppe zu reifen: Die Arbeit mit jungen Erwachsenen ist Teil der Arbeitskreise und der Kirchenkreisjugendkonvente und wird von den Teilnehmenden beworben und weitergetragen.

Gestärkt machen wir uns am Montag auf den Heimweg. Mit Resten für den WG-Kühlschrank, vollen Herzen und dem Wissen: Ich bin nicht allein! Old but Gold – Evangelische Jugendarbeit geht weiter.

Weitere Infos dazu gibt es auf www.kkjd-ohz.de!

Dieses Projekt wurde durch unsere Kampagne „apfelblau“ unterstützt!

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